Quelltext der Seite Die Cittadina Lepanto

Die Cittadina Lepanto in Semanto, eine Siedlung für unschuldig in Not geratene Bürger Aturiens, ist fertiggestellt und wurde am 10. Ottobre eingeweiht. Diese "Stadt in der Stadt" ist eine Stiftung der Familie de Lepanto aus dem nahegelegenen Torricella. Die Idee zu dieser Siedlung kam Signora Anna Vincenza de Lepanto, der Gemahlin des Familienoberhauptes, als im Frühling dieses Jahres eines der Schiffe des bekannten Handelshauses gekapert wurde, und die Frauen und Kinder der entführten Seeleute plötzlich ohne Ernährer dastanden. Donna Anna - selbst Mutter von neun Kindern - erbat sich von unserem hochgeschätzten Marchese Xarkson de Pammure die Erlaubnis, am Rande der Stadt Semanto auf einem Anwesen ihrer Familie eine Siedlung von mehreren kleinen Häusern zu errichten, in der unschuldig in Not geratene Bürger Aturiens eine neue Heimat finden sollten.
Im Gegensatz zu den gemeinhin bekannten Armenhäusern, hat hier jede Familie ihre eigene Wohnung mit einer eigenen Haustür und sogar einem eigenen - wenn auch sehr kleinen - Garten. Die Wohnung selbst besteht aus einer Stube, einer Küche, einer Schlafstube und einem Waschraum. Die Häuschen wurden von Lucca Valerio de Lepanto, einem Sohn der Familie, der schon seit Jahren als Architekt in Calderon großes Ansehen genießt, sehr zweckmäßig entworfen. So wurde der Kamin in der Küche so platziert, dass er gleichzeitig die Stube und den Schlafraum erwärmt.
Doch befinden sich innerhalb der Mauern der Cittadina nicht nur besagte Wohnhäuschen, sondern auch ein kleiner Yornta-Tempel in dem regelmäßig Priester die Gottesdienste abhalten und sich um die Gläubigen kümmern. In einem Guata-Schrein nehmen sich Nonnen der Gebrechen der Anwohner an, und auf einem kleinen Marktplatz werden jeden Freitag Lebensmittel zu ermäßigten Preisen für die Bewohner feilgeboten.
Die Einwohner dieser kleinen Stadt müssen sich jedoch nicht als Almosenempfänger fühlen. Jeder bezahlt für seine Wohnung eine Miete von 3 aturianischen Dukaten pro Jahr - für die meisten von uns wohl eine lächerliche Summe - doch für die Ärmsten der Armen ein gerade noch erschwinglicher Betrag und eine Möglichkeit ihre Würde zu bewahren. Außerdem verpflichtet sich jeder Einwohner der Cittadina Lepanto täglich ein Gebet für die Stifter und die Mitglieder ihrer Familie zu sprechen, wobei die de Lepantos - selbst Angehörige des Drachenglaubens - bei der Vergabe der Wohnungen keine Glaubensfrage stellen.
Viele der gemütlichen kleinen Häuser sind bereits vergeben, doch stehen auch noch einige frei Wohnungen zur Verfügung. Notleidende Bürger Aturiens, die einen Antrag auf eine entsprechende Wohnung stellen möchten, wenden sich bitte an den Verwalter der Cittadina Lepanto in Semanto, Viale della Speranza.


geschrieben von: Manuela M.