Geographie - Freistadt Aturo

Aus Aturien – Wiki
Wechseln zu: Navigation, Suche

Diese Beschreibung der Freistadt Aturo als Charaktergeschichte, wurde von Marcus E. und Tobias M. erstellt und bietet eine schönes Bild von diesem Spielhintergrund:

Freistadt Aturo

DIE GESCHICHTE DER CAPITALlS ATURO UND MEINES LEBENS Einst gab es eine Zeit, als sich die Strahlen der südlichen Sonne auf die Weiden und Felder niedersenkten, welche die ruhmreiche und herrliche CAPITALlS ATURO umgaben. Wohlgepflasterter Straßen und kühne Bauwerke lenkten des Wanderers Fuß leichten Schrittes durch die wunderbaren Gefilde, deren Schönheit den Fremdling aber nur auf die Pracht und Herrlichkeit vorbereiteten, die ihn in der wundervollsten Stadt des Erdkreises erwarten sollte. An Zypressenheinen vorbei näherte er sich schließlich den Monumenten der Toten, deren zu Stein gewordenes strenges und würdiges Antlitz rechts und links seines Weges von erhabenen Denkmälern auf ihn herab schauten. Schon hier, in der Vorstadt der Toten, offenbarte sich die ganze Kunstfertigkeit der Steinmetzen und Bildhauer, welche die Verehrung gegenüber den Ahnen in vollkommenen Bauwerken ausdrückten. Wo findet man heute, in diesen düsteren Tagen, vergleichbares? Wo ist etwas auch nur annäherndes zu finden, was diesem Bauwerken, die doch nur Ankündigung einer viel größeren Pracht waren, entspräche? Nirgends findet das weinende Auge in unseren Tagen Vergleichbares! Nirgends ist Tröstung in dieser Zeit der Barbarei. Allein die Erinnerung und jene Spuren, welche die Stürme der Zeiten aus jener goldenen Epoche haben übrigbleiben lassen, trösten unser trauriges Herz. So wie ,nun die Trauer in unseren Herzen wohnt, so schwoll in unserer Brust einst Stolz und Freude, wenn die ganze Welt herbeiströmte, um die Herrlichkeit unserer Stadt zu sehen. Alle Völker und Rassen, von den weitgelegensten Gegenden des Weltkreises strömte durch die mächtigen Tore der Stadt. Ungläubiges Staunen umfing ihre Augen, wenn sie die hochgewachesenen Insulae der Unterstädte passierten. Über schmale Gassen spannten sich die Leinen der Wäscherinnen von Fensterladen zu Fensterladen, während entlang der gemauerten und kanalisierten Straßen Waren aller Art in den Läden, welche die Erdgeschosse ausfüllten, feilgeboten wurden. Nötigte schon allein die Höhe dieser Häuser den Besuchern unserer CAPIT ALlS Erstaunen ab, so war ihr Staunen schier grenzenlos, wenn sie erst unser Forum betraten. Gesäumt von prächtigsten Tempeln und Basiliken, kündeten die Triumpfbögen und Denkmäler von den Siegen unserer Legionen. Im liebreizenden runden Tempel brannte das ewige Licht, das jungfräuliche Priesterinnen hüteten und das gleichsam das Licht für eine ansonsten finstere Welt war. Denn die CAPIT ALlS und ihre Zivilisation bedeutenden das Licht, während sich rings um sie her nur Dunkelheit und Barbarei fand. Zwischen den Tempeln hindurch führte eine schmale Treppe hinan zum Hügel des Capitols auf dem sich weitere Tempel in den Himmel streckten. Von hier aus konnte man die ganze Größe und Macht der Capitalis überschauen. Wenn man den Blick über das Forum hinweg schweifen ließ sah man in der Ferne das große Rund der Arena der Flavier, aus dem der Schall von Zehntausenden von Stimmen, das atemberaubende Geschehen im blutgetränkten Sand der Arena kommentierte. Schweifte der Blick dann zur Rechten, gewahrte man die prächtigen Paläste der Cäsaren und gleich hinter ihnen die gigantischen Ausmaße der Circus Maximus, in dessen Bahnen die vierspannigen Rennwagen den Staub aufwirbelten. Hinter diesem Meer an Pracht und Herrlichkeit sah man ganz in der Ferne, den Strom des Vater Itane über den sich stolze Brücken spannten und in dessen Mitte sich eine Insel gleich einem Schiffsbug erhob, die wiederrum mit Tempeln bedeckt war. Solcherart war die Herrlichkeit unserer Stadt und weder vorher noch jemals später ist sie darin übertroffen worden. Unerschütterlich und für ewig schien unser Reich, doch nagte unter der glänzenden Fassade der Verfall an seinen Grundfesten. Unsere siegreichen Legionen hatten die Welt erobert, doch brachten unsere Legionäre von ihren Feldzug leider nicht nur Beute heim. Fremde Kulte und Geheimbünde, die den Geist unserer Ahnen aufweichten, sickerten in die Stadt. Die für uns typische Verbindung von Zweckmäßigen und Schönem wurde verdrängt von ausländischen Moden und Einflüssen. Schließlich gelang es den Fremden auch immer mehr in Amt und Würden zu gelangen und sich das Vertrauen der Cäsaren zu erwerben, die den altehrwürdigen Patrizierfamilien und dem Senat mißtrauten. Allzu sehr fürchteten sie, der Senat, dem sie Macht und Einfluß geraubt hatten, könnte eines Tages wieder das Verlorene zurückerlangen. Und so verwalteten Barbaren und Fremde die Stadt und unsere ruhmreichen Legionen, in denen nur Bürger unserer Stadt kämpften, wichen immer mehr angeheuerten Barbarenstämmen, die für Sold unsere Grenzen bewachten. Eine Legion nach der anderen wurde aufgelöst und schließlich war der traurige Zustand erreicht, dass fast nur noch Barbaren die Verteidigung unseres Reiches übertragen war. Wen verwunderten es, dass die Barbaren diesen Umstand zu nutzen wußten? Sie setzten den letzten der Cäsaren ab und machten sich selbst zum Herren des Landes, dass nunmehr von den hereinbrechenden Wogen der Barbaren überrannt und zerstört wurde. Unsere wunderbare Zivilisation brach in Trümmer und von dem Reich, dass einst die Welt regiert hatte, blieb nur noch ein winziger Teil übrig, dessen Überleben die Erinnerung und den Gedanken an unser Reich lebendig hält: Die ruhmreiche X. Legion. Als die barbarischen Heerführer eine Legion nach der anderen auflösten und die Patrizier unserer Stadt sahen, dass das Unheil schon über sie hereinzubrechen drohte, verfielen sie auf einen geheimnisvollen Plan. Sie veranlassten den Legaten der X. Legion, Quintus Metellus Salvator, eine von den Barbaren eroberte und geplünderte Stadt in Noricum zu besetzen und sich dort mit den vertaurauenswürdigsten seiner Soldaten verborgen zu halten. Den Cäsaren schickte er die Nachricht vom angeblichen Untergang seiner Legion in einer Schlacht gegen die einfallenden Barbarenvölker und das er sich selbst in seiner Verzweifung in sein Schwert stürzen werde. Im Todeskampf des Reiches im Jahre 672, in dem eine Schreckensmeldung der anderen folgte, war diese Nachricht weder unglaubwürdig noch ungewöhnlich und die Regierenden waren zu sehr damit beschäftigt, den bereits vor den Toren stehenden Barbaren entgegenzutreten, als sich um das Schicksal einer Legion zu kümmern, die sowieso bald aufgelöst werden sollte. Da die Stadt in Noricum von den Barbaren bereits mehrfach heimgesucht worden war und völlig zerstört darniederlag, lenkte in den Jahren des Untergangs auch kein Barbarenheer seine Schritte in das einsame Tal und allmählich geriet das Wissen um diese Stadt in Vergessenheit. So also überlebte die Legion den Untergang ihres Reiches und richtete sich fernab der Wirren dieses dunklen Zeitalters in ihrer eigenen Welt ein. Die Stadt wurde wieder aufgebaut und wenn sie auch nur ein matter Abglanz dessen war, was unsere Capitalis einst darstellte, so erhielten sich doch in ihren Mauern die Künste unserer Zivilisation. Als die Verteidigungsanlagen mit Wall, Graben, Mauern und Toren fertiggestellt waren, gingen wir daran Bäder, Theater und Arenen wieder aufzubauen. Die den alten Göttern geweihten Tempel erhoben sich von neuern in den Himmel und in den Tavernen und Villen hielt wieder leichte Lebensart und Vergnügungen Einzug. Über all dem vergaßen wir jedoch nicht, das wir alle von jenen Männern und Familien abstammten, die einst der X. Legion angehört hatten und so war es für jeden Mann Pflicht sich zum Legionär ausbilden zu lassen und mindestens 20 Jahre in der Legion zu dienen. Die fast schon in Vergessenheit geratenen alten Regeln, mit denen unsere Legionen ihren Ruhm begründet hatten, wurden wieder eingeführt. Tags über wurde exerziert und die Formationen der Manipel, Centurien und Kohorten eingeübt. Tag ein, Tag aus wurde mit Holzschild, Holzschwert und dem Pilum trainiert. Alle wußten das wir uns die Annehmlichkeiten und Freiheiten unseres genießerischen Lebensstils, dem wir Abends und in den Nächten anhingen, nur erhalten konnten, wenn wir dafür die Mühsaal des Militärdienstes tagsüber auf uns nahmen. Die Früchte unserer Bemühungen brachten uns nicht nur Sicherheit und Wohlstand, sondern führten auch dazu, dass wir begannen aus unserem sichern Tal heraus Vorstöße gegen entfernt wohnende Barbarenstämme zu unternehmen, die in ihrer Beutegier zu sehr damit beschäftigt waren einander zu bekriegen, als dass sie mit einer verschollenen Legion rechneten. Wir schlugen jedesmal hart und gründlich zu. Die kümmerlichen Hütten der Barbaren gingen in Flammen auf und nachdem ,jeder Widerstand gebrochen war, führten wir die Überlebenden in die Sklaverei. Alsbald hatten wir genug Servi, die öffentliche Arbeiten verrichteten oder in den Haushalten der Bürger ihre Pflichten versahen. Wie in den alten Tagen erfuhren die Barbaren hierbei, nachdem sie unsere Strenge erfahren hatten, auch unsere Milde, denn nach der Vorväter Sitte ließen wir einen Sklaven, wenn er ein Leben lang gut gedient hatte, in seinem Alter frei und nahmen ihn als unseren Klienten, d.h. Schutzbefohlenen an. Oftmals stellte sich ein gewisses Vertrauen ein, insbesondere wenn die Sklaven seit ihrer Geburt zu den Servi gehörten. Selten kam es vor, dass ein Bürger gar keine Servi hatte. In manchen Haushalten gab es bis zu 50. Als Sicherung gegen etwaige Anschläge auf unsere Sicherheit wurde der Ahnen Gesetz beibehalten, dass, wenn der Herr oder die Herrin eines Hauses aus ungeklärten Umständen oder durch Schuld der Sklaven ums Leben kam, alle Sklaven dieses Haushaltes gekreuzigt wurden. Dieses harte Gesetz hatte zur Folge, dass sich so gut wie nie Anschläge auf die Bürger ergaben und die bestehenden Verhältnisse zum Segen der Stadt von allen Seiten anerkannt wurden. Nach vielen Jahren war unsere Macht soweit befestigt, dass wir uns stark genug glaubten unsere selbstgewählte Isolation aufgeben zu können. Unsere Kundschafter ritten aus und berichteten von der Welt und wie sich ihr Antlitz verändert hatte. Uns war klar, dass wir Verbündete und Freunde brauchten, denn auch wenn unsere Zivilisation überlebt und wir wieder erstarkt waren, so konnten wir uns nicht einbilden alleine das alte Imperium wieder aufzurichten. So also richtete unser altehrwürdige Senat, der in unserer Stadt das Schicksal unserer Republik bestimmte, sein Augenmerk auf die umliegende Reiche und mit besonderem Interesse richtete er sein Blick auf das Land Aturien, in dem Zivilisation und Kultur in Blüte standen. Für unseren Senat war aus ~ verständigen Erwägungen nur ein Bündnis mit einer zivilisierten Macht denkbar und so wurden Boten in die --" Hauptstadt Aturiens entsandt, um die Möglichkeiten eines engen Bündnisses zwischen diesem Reich und unserem Stadtstaat zu erörtern. Die Verhandlungen gestalteten sich so Vorteilhaft, dass alle Erwartungen übertroffen wurden und die alsbald sich entwickelnde Handeltätigkeiten vertieften das Band der Freundschaft sehr, daß schließlich der Senat beschloß dem Aturianischen Reich im Jahre 1001 beizutreten. Unsere Gesetze und kulturellen Gepflogenheiten fanden zwar nicht das völlige Wohlgefallen aller Aturianer, doch erkannten auch sie, dass sich ihre Kultur auf das Erbe unserer Zivilisation gründete und tolerierten sie somit. Nach Jahrhunderten der Abgeschiedenheit kehrt unser Stadtstaat somit unter der schützenden Hand des Aturianischen Reiches in die Geschichte der Mittellande zurück und begierig entsendet der Senat Kundschafter in alle Teile der Mittellande. Mehr und mehr vertieft sich unsere Kenntnis über jene Lande, die einstmals zum Imperium gehörten. Es ist traurig zu sehen, wie sehr mancher Teil der Welt in völlige Verwahrlosung und Unordnung geraten ist und wie wenig noch von dem existiert, was diesem oder jenem Land von dem Imperium an segensreichen Taten zuteil wurde. Ein Sturm ging über die Welt und ließ vielerorts das Licht verlöschen, doch in unser nunmehrigen CAPITALlS wurde aus dem glimmenden Funken wieder eine Flamme und vielleicht wird eines Tages das Imperium neu erstehen, erstrahlen im Glanze des Lichtes, dass die Welt erleuchtet und erlöst von der Finsternis.